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Ein Praktikum bei codecentric –Teil 1

7.2.2018 | 6 Minuten Lesezeit

Vor zwei Jahren habe ich mich entschieden, mein Leben zu verändern und einen neuen Berufsweg einzuschlagen. Ich habe eine Umschulung zum „Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung (FIAN) nach IHK“ begonnen. Als Teil dieser Umschulung musste ich mir einen Praktikumsplatz für den berufspraktischen Teil suchen. Ich bin nun seit sieben von insgesamt neun Monaten bei der codecentric AG. In dieser Blog-Post-Serie möchte ich beschreiben, wie ich diese berufliche und persönliche Entwicklung vollzogen habe. Da die codecentric AG ein großes Unternehmen ist, möchte ich anmerken, dass sich meine Schilderungen dabei auf den Berliner Standort und seine Mitarbeiter beziehen.

Angeheuert

Das Team war sehr agil, und ich begann, davon zu lernen. Alles in allem war mein Alltag plötzlich ein schier endloser Fluss von Ereignissen und Informationen. Bücher, Blogs, Webseiten, Notifications, Meetings, Email- und Slack-Nachrichten: Wo ich auch hinsah, alles schien wichtig, nützlich und interessant. Jeder Tag, jeder Workshop, jede Konferenz. All die Gespräche. Von jedem Kollegen konnte ich neue, interessante Dinge lernen. Trotzdem war ich zunächst hin- und hergerissen. Einerseits verliebte ich mich in diese Atmosphäre, und mir wurde schnell klar: Die Entscheidung, in die IT-Branche zu wechseln, war richtig. Auf der anderen Seite war ich skeptisch. Das hohe Rating von codecentric beim Bewertungsportal Kununu und die fast durchgehend positiven Reviews bei Glassdoor – manchmal scheinen einem die Dinge einfach zu gut, um wahr zu sein.

Schon der Bewerbungsvorgang ist sehr angenehm gestaltet. Es gibt eine genaue Anleitung, wann wo wie welche Unterlagen einzureichen sind. Außerdem erfährt man, in welchem Zeitraum eine Rückmeldung erfolgen wird. Alle Informationen sind auf der Homepage gesammelt und gut zu finden. Nach einem Telefoninterview kam die Einladung zum persönlichen Gespräch, und ich lernte die ersten Mitarbeiter kennen. Ich war, oberflächlich betrachtet, kein Spitzenbewerber, der mit eindrucksvollen Zertifikaten und Berufserfahrungen in der Branche glänzen konnte. Im ersten Gespräch kamen meine technischen Kompetenzen jedoch kaum zur Sprache. Vielmehr waren die Kollegen an mir als Mensch, meiner Einstellung und meinen Werten interessiert. Den Umgang mit speziellen Frameworks und andere technische Kompetenzen kann man sich aneignen. Doch Eigenschaften wie Lernbereitschaft, Offenheit und der Wille, sich immer neuen Herausforderungen zu stellen – dafür gibt es nirgendwo auf der Welt Zertifikate. Und zumindest glaube ich, das waren die Beweggründe der Menschen, die kurze Zeit später meine Kollegen wurden, sich für mich zu entscheiden – auch wenn es einige Zeit dauerte, bis endgültig geklärt war, in welchem Rahmen mein Praktikum würde stattfinden können. Mein besonderer Dank gilt an dieser Stelle Sonja Mauerhoff und den Kollegen in Solingen, die mir diese Chance ermöglicht haben!

An Bord

Im Juli war es dann soweit. Mein erster Tag. Auf der Homepage hatte ich bereits gelesen, dass neuen Mitarbeitern ein entspanntes Onboarding ermöglicht wird. Außerdem Zugang zu „Rookie Roundups“, speziellen Meetings für Neuankömmlinge. Ich konnte also davon ausgehen, dass gut geplant wurde, dass man den bestmöglichen Start bei codecentric erlebt. Was mich erwartete, überraschte mich dennoch. Ich spreche von der „Checklist for New Employees“: Über zwei Seiten erstreckt sich die Liste. Duo Authentication Apps, Software wie Slack, GitHub etc. Welche Accounts einzurichten sind und all die anderen  Schritte, um sich im Unternehmen zurechtzufinden. Und tja, mein Arbeitsgerät.
In meinem Leben habe ich vielleicht fünf Minuten an einem MacBook verbracht. Insgesamt. Was ich auch meinem Standortleiter mitteilte, als er mir besagtes MacBook übergab. Ein amüsiertes Grinsen schlich sich in seine Züge bei der Frage, „ob das denn ein Problem für mich sei“. Höchstens eine Herausforderung, antwortete ich damals leichtsinnig. Das Laptop verfluche ich bis heute liebevoll, wenn es nicht tut, was ich will.

Die maßgeschneiderten Büros am schönen Spreeufer für unser Team sind im Moment noch nicht bezugsfertig. Deshalb befindet sich unser Standort vorübergehend im Wework, einem Co-Working Space im Sony Center am Potsdamer Platz. Dort haben wir im siebten Stock einige Glasbüros mit fantastischer Aussicht über den Tiergarten. Diese sind schlicht ausgestattet mit Tischen und Bildschirmen. Und selbst dort spiegelt sich die Agilität wider. Jeder setzt sich dort hin, wo gerade Platz ist, immer wieder mal woanders. Alle Mitarbeiter haben, was sie benötigen, auf handliche Aktentaschen und Rucksäcke verteilt, den obligatorischen Laptop ergänzt durch Kopfhörer, Tablets, Adapter oder Notizbücher. Schnell gewöhnte ich mich an diese Arbeitsweise und empfinde sie seitdem als sehr praktisch. Ich verlor das stationäre Gefühl, welches ich oft empfand, wenn ich mich zu Hause vor meinen Computer setzte. Ich arbeite nun nicht nur am Schreibtisch, sondern auch in der U-Bahn, auf dem Sofa oder wo immer man eben gerade ist, wenn man Zeit hat, den Laptop aufzuklappen. Nur meinen DVI-Adapter, um die auf den Tischen zur Verfügung stehenden Bildschirme zu nutzen, vergesse ich bis heute regelmäßig zu Hause.

Die ersten Tage vergingen unglaublich schnell. Ich lernte nach und nach alle Mitarbeiter und Projekte des Berliner Standortes kennen. Manche erst nach Wochen, da sie bei Kunden oder sogar in anderen Städten tätig waren. Jeder begegnete mir unglaublich freundlich. Dabei wurde ich ein weiteres Mal überrascht: davon, wie verschieden die Lebenswege waren, die letztendlich uns alle an denselben Ort geführt hatten. So ist mein Projektbetreuer Oliver Hoogvliet zum Beispiel studierter Biologe.

Ich war bereits vor meinem Praktikum von der Konstruktivität und Sinnhaftigkeit methodischer und philosophischer Lösungsansätze wie Kai Zen, Agile oder Lean Management, DevOps und Continuous Integration überzeugt. Bücher, Internet und Freunde in der IT hatten mir den Zugang zu Konzepten und Theorie ermöglicht. Ich denke, den meisten ist die „Bureaucratic Fatigue“, die ich schon öfter verspürte, bekannt. Sich deshalb von sinnlosen Prozessen zu befreien, unnötige Elemente zu eliminieren und vorhandene zu optimieren schien mir somit ein guter Weg, um meinem persönlichen argumentativen Todfeind „aus Prinzip“ zu begegnen. Mein Praktikum bestätigte mir diese Vermutungen dann aus erster Hand. Ich konnte erleben, dass Faktoren wie Methoden, Unternehmenskultur und Atmosphäre zur Wirkung kommen. Wie unser Team zusammenarbeitet und sich gegenseitig unterstützt, in Momenten, in denen der Mensch typischerweise zu Konkurrenz und Egoismus neigt.

Ein Ozean an Wissen

Deshalb finde ich persönlich die Förderung durch die codecentric AG so wertvoll. Ein ständiger Wissenstransfer und nie endende Bemühungen sind offensichtlich notwendig, um technische Expertise zu gewährleisten. Diese Philosophie wird bei codecentric gelebt und von vielen Menschen, Prozessen und Systemen unterstützt. Wie die „+1-Zeit“: Jedem Mitarbeiter stehen 20 Prozent seiner Arbeitszeit frei zur persönlichen Weiterbildung und Entwicklung zur Verfügung. Das können z. B. gemeinsame Projekte sein oder Besuche von Kursen und Messen. Einfach alles, was positiv zur Arbeit oder Unternehmenskultur beiträgt. Das Beste daran ist: Was genau für ihn hilfreich ist, entscheidet dabei der Mitarbeiter selbst.

Eine meiner persönlichen Betätigungen während dieser Zeit ist es, zu lesen. Bis heute arbeite ich mich kontinuierlich durch ein Buch nach dem anderen. Meine Leseliste richtet sich dabei nach den Empfehlungen meiner Kollegen oder meines Projektbetreuers. Ich versuche dabei, eine gewisse Reihenfolge einzuhalten und stets das zu lesen, was als nächste Informationsquelle am sinnvollsten mein Wissen ergänzt. Nicht immer einfach.

Seefahrer

Während meiner ersten Programmiererfahrungen ist mir immer wieder das Bild eines Seefahrers in den Sinn gekommen. Der über ein Meer aus Frameworks und eine unendliche Masse an Wissen segelt, mit seinem Kurs bzw. Fachgebiet vertraut und doch wissend, dass er nie jede Untiefe und jeden Winkel eines jeden Meeres kennen wird. Bis heute weiß ich nicht, wohin mich meine Reise führen wird. Doch habe ich mich so gut wie möglich vorbereitet und bin losgesegelt.

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