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meet the experts – Agilität: Konzepte vs. Userstories

23.6.2010 | 2 Minuten Lesezeit

Auf dem diesjährigen „meet the experts – Agilität“ fand ein Openspace mit dem Titel „Fachkonzept vs. Userstories“ statt. Auslöser dieses Open Space war die in Scrum -Vorträgen vorkommende These, dass Fachkonzepte nicht mehr benötigt werden, diese würden durch Userstories ersetzt.

Aus meiner Erfahrung stehe ich dieser These sehr skeptisch gegenüber. Fachkonzepte stellen für mich in der Projektarbeit ein sehr hilfreiches Werkzeug dar, auch für agile Projekte. Da agiles Vorgehen nicht auf statische Anforderungen basiert, kann ein Fachkonzept nicht mehr die Aufgabe haben, die im Rahmen des Projekts umzusetzenden fachlichen Anforderungen festzuschreiben. Die  Aufgabe liegt viel mehr in der Vorprojektphase wo es zum Strukturieren der gesammelten Fachanforderungen dient. Im späteren Projektverlauf und nach Abschluss des Projekts stellt es eine Grobdokumentation der Anforderungen und Einarbeitungshilfe dar. Es erleichtert so das Sammeln und Strukturieren neuer Anforderungen.

In der Vorprojektphase werden meist sehr viele unstrukturiert Anforderungen zusammengetragen. Sie unterscheiden sich oft durch ihre Beschreibungstiefe, sind meist nur aus der Sicht einer Rolle formuliert und widersprechen sich ganz oder teilweise untereinander. In dieser Phase wird ein konzeptionelles Hilfsmittel benötigt, um eine einheitliche, konsistente Lösung zu entwickeln. Dort haben Fachkonzepte ihre Stärken, da sie die Gesamtheit zeigen und nicht nur Ausschnitte wie sie Userstories vermitteln.

Ein konsistentes und gut geschriebenes Fachkonzept hilft auch bei zwangsläufig auftretenden Diskussionen über neue fachliche Anforderungen und anderen Probleme. In realen Projekten ist es selten so, dass eine einzelne Person alleine die fachliche Entscheidung trifft. Oft gibt es ein Entscheidungsgremium oder zumindest werden mehrere Personen in die fachliche Entscheidung eingebunden. Es ist einfacher diese Diskussionen auf Basis eines Konzepts zu führen, als sich nur auf möglicherweise sehr zusammenhangslos wirkenden Userstories zu stützen.

Ähnlich ist auch der Nutzen im weiteren Lebenszyklus des im Rahmen des Projekts entwickelten Produkts. Gerade wenn man versucht sich ein Überblick über ein bestehendes Produkt zu verschaffen stellen Konzepte die Ideale Informationsquelle dar und bieten so die Möglichkeit auch Personen die noch nicht mit den Vorgängerprojekt vertraut waren einzubinden.

Das agile Projektumfeld und die andere Aufgabe der Konzepte verändern natürlich die Konzepte. Die im agilen Umfeld zu erwartenden neuen oder geänderten Anforderungen bewirken, dass sich auch die Konzepte im Laufe des Projekts weiterentwickeln. Auch der Inhalt verändert sich, so macht es keinen Sinn das gesamte Projektumfeld in dem Detaillierungsgrad zu beschreiben, wie es bei klassischen Konzepten noch der Fall war.

Fazit: Konzepte sind auch in agilen Projekten sinnvoll und werden durch den Einsatz von Userstories nicht überflüssig. Sie stellen eine sinnvolle Ergänzung dar, indem sie eine Überblick über die Lösung schaffen und die einzelnen Userstories in den Gesamtkontext setzen. Form und Inhalt der Konzepte sind dabei an das agile Vorgehen anzupassen.

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