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Web Performance Optimierung ist das neue SEO

13.12.2010 | 5 Minuten Lesezeit

Was ist Web Performance Optimierung ?

SEO ist der Weg Webseiten erfolgreich zu machen? Nicht mehr. Search Engine Optimization (Suchmaschinenoptimierung) war vor 10 Jahren nützlich, als Suchmaschinen Hilfe bei der Indexierung von unserem Webseiteninhalt benötigten. Heutzutage ist es eigentlich nur noch eine Herausforderung gute Inhalte zur Verfügung zu stellen, welche dann von den Suchmaschinen auf magische Weise gefunden werden. Insbesondere ist es interessant zu sehen, dass Webseiten mit gutem Inhalt aber „schlechter SEO“ besser bewertet werden als SEO-optimierte Seiten mit schlechtem Inhalt.
Da es Kunden also einfach möglich ist die richtigen Inhalte zu finden, so liegt es an uns sicherzustellen, dass die Kunden auch zufrieden mit ihrem Besuchserlebnis auf unseren Webseiten sind. Andernfalls können sie leicht einen Wettbewerber finden.

Der bedeutendste Faktor bei der Kundenzufriedenheit ist die Performance der Webseite. Also müssen wir sicherstellen, dass Webseiten schnell sind. Dies nennt man Web Performance Optimization = WPO. WPO bedeutet die diversen Herausforderungen von verteilten Webanwendungen zu meistern und die Inhalte so schnell wie möglich zum Kunden auszuliefern.
Dies stellt diese nicht nur zufrieden sondern fördert auch mehr Umsatz, denn Studien haben gezeigt, dass Benutzer Seiten bevorzugen die schnell laden. Dies gilt insbesondere für Mobile Internetnutzung über Handy oder iPad. 2-3 Sekunden ist dabei die durchschnittlich tolerierte Wartezeit. Dann sucht sich der Kunde üblicherweise eine schnellere Alternative. Für die Zukunft geht der Trend auf Antwortzeiten deutlich unter 2 Sekunden.
Als Seiteneffekt von verbesserter Performance kann man auch die damit verbundene Reduktion von Bandbreite und Strom sehen, welche zusätzlich die Kosten pro Verkauf reduzieren und den Gewinn erhöhen.

Ist der Effekt von WPO auf Zufriedenheit und Umsatz messbar?

Die angesprochenen Zahlen sind in der Tat real. Mehrere Firmen haben den Einfluss ihrer Performanceoptimierungen gemessen und veröffentlicht.

Das wohl beste Beispiel ist Google. Als Google den Suchmaschinenmarkt betrat war dieser eigentlich schon unter großen Firmen aufgeteilt. Dennoch verstand es Google die besten und schnellsten Suchergebnisse zu liefern. In nur wenigen Monaten wurde Google zur Nummer 1 der Suchmaschinen. Google arbeitet jeher an schnellstmöglichen Internetangebot und veröffentlichte vor kurzem Google Instant: Eine Suchmaschinenerweiterung die die Ergebnisse liefert noch bevor man aufgehört hat die Suche zu tippen.

Aber auch neben Google existieren große Internetfirmen, welche ihren Erfolg auf WPO stützen. Hier ein paar interessante Fakten (Quellen auf Englisch).

  • Amazon: 100 ms Verzögerung verursachte einen messbaren Verlust im Ertrag .
  • Google: 400 ms verursachen eine 0.59% Abnahme in den Suchanfragen pro Benutzer.
  • Yahoo!: eine 400 ms Verzögerung reduzierte den Traffic um 5-9% .
  • Bing: 2 Sekunden langsamere Ergebnisse kosten 4.3% Ertrag pro Benutzer.
  • Mozilla machte die Firefox Downloadseite 2,2 Sekunden schneller und erhielt dadurch 15.4% mehr Downloads .
  • Google Maps reduzierte die übertragenen Daten um 30% und beobachtete einen 30% Anstieg an Kartenanfragen .
  • Netflix, nutzen Appdynamics um ihre Performance zu überwachen und schalteten gzip auf ihren Servern ein. Dies alleine beschleunigte die Seiten um 13-25% und sparte 50% der Datenübertragung!
  • Shopzilla brachte die Ladezeiten von 7 auf 2 Sekunden. Dabei beobachteten sie eine 7-12 fache Erhöhung ihrer Realisierung eines Besuchers zu einem Kunden, einen Anstieg der Seitenaufrufe um 25% und sie konnten 50% ihrer Serverkapazitäten einsparen , und damit Energiekosten reduzieren.
  • AOL beobachtete die Seitenaufrufe verschiedener Webseiten. Auf schnellen Seiten wurden 7-8 angeklickt, auf langsamen nur etwa die Hälfte.
  • Edmunds gelang es von über 10 Sekunden auf unter 2 zu kommen, welches in 17% mehr Seitenaufrufen resultierte. Der Ertrag der Webseite stieg um 3%.

Wie setzt man WPO um?

3 Parteien haben die meisten Einflüsse auf die Verbesserung der Performance. Idealerweise geht man das Thema aber gemeinsam an, da sich die Bereiche auch überschneiden.

Infrastruktur und Hosting Team

Üblicherweise setzt man zur Bearbeitung von hoher Last eine Skalierungs- und Loadbalancingtechnologie ein. Allerdings gibt es im Detail viele verschiedene Optionen. Bei den großen Internetfirmen sind shared nothing Ansätze oft zu finden, während innerhalb von Firmen oft Failover und Replikationsstrategien genutzt werden.
Content Delivery Networks (CDNs) können genutzt werden um den Inhalt näher zum Kunden zu bringen und von einer besseren Anbindung zu profitieren.
Oftmals ist das Hosting an einen Dienstleister ausgelagert, welcher für seine Kunden hier individuelle Lösungen erstellen kann. Viele Optimierungen haben aber auch Auswirkungen auf die Anwendungsentwicklung. Hier profitiert man sicher von der DevOps Bewegung, welche diese Parteien zusammenbringt.

System und Software Architekten

Wenn wir über die Serverseite sprechen, dann bezieht das oft den Code ein, der die Webseiten und Ajax Antworten generiert. Dieser Bereich kann je nach Komplexität der Geschäftslogik sehr groß sein. Problemfelder sind hier Design- und Kodierfehler. Bei codecentric helfen wir seit Jahren Kunden diese Herausforderungen mit Java basierten Softwaresystemen zu lösen. In diesem Bereich ist sogar die Aktualisierung von Drittanbietersoftware wie Frameworks oder Applikationserver eine erwägenswerte Option. Nicht zuletzt gehört die richtige Wahl von Protokollen und Cachingstrategien zu großen Aufgabenfeldern.

Web Entwickler

Die übliche Annahme, dass ein Webclient leichtgewichtig ist stimmt nicht mehr für moderne Anwendungen. Markup, Javascript und CSS zu parsen und auszuführen kann ein langsamer Prozess sein. Komplexe Layouts und Code können Browserengines über Gebühr belasten. Insbesondere Mobile Endgeräte sind davon besonders betroffen, müssen sie mit weniger Leistung auskommen. Zwar haben Browserhersteller viele Verbesserungen in ihre Browser eingebaut, dennoch können sich Optimierungen drastisch auswirken.
Entwickler müssen außerdem daran denken, die zu übertragenden Daten sinnvoll zu wählen. Diese müssen klein und schnell sein, sowie nicht unnötig erneut angefragt werden.

In den nächsten Ausgaben dieser Mini Serie werde ich über diese 3 Bereiche schreiben und sie mit Best Practices oder typischen Antipattern vorstellen. Auch gibt es für die Bereiche unterschiedliche Diagnose und Monitoringwerkzeuge.

Vielen Dank an Coach Wei der mit seinem Beitrag über WPO mir viele Anregungen und Fakten geliefert hat.

Meine WPO Serie:

  1. Web Performance Optimierung ist das neue SEO
  2. Web Performance Optimierung: Die Infrasturktur
  3. Web Performance Optimierung: Serverseitige Software
  4. Web Performance Optimierung: Clients
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