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Testmanagement mit JIRA

20.6.2012 | 4 Minuten Lesezeit

Das JIRA ein hervorragendes Tool für Bugtracking, Help Desk, agile Entwicklungsplanung und Steuerung ist, war mir bekannt. Als Testmanagement-Unterstützung war es meiner Meinung nach allerdings eher ungeeignet. Mit dem Plugin von Zephyre ist JIRA genau um die Features erweiterbar, die mir immer gefehlt haben, um JIRA auch im Testmanagement einzusetzen.

In diesem Artikel stelle ich vor, wie die Aufgaben der klassischen Qualitätssicherung in die JIRA-Umgebung integriert werden können und so ein integrativer Prozess von der Anforderung über die Entwicklungssteuerung bis zum Test entsteht.

Automatisierte Akzeptanztests findet man heutzutage in den einigen Unternehmen vor. Dennoch gibt es in der Regel immer noch einen großteil von Tests die manuell durchgeführt werden müssen. Die manuellen Tests werden toolunterstützt angelegt, in Testzyklen geplant / durchgeführt, mit entsprechenden Statusupdates versehen und transparent über entsprechende Reports oder Dashboards dargestellt.

Testmanagement-Werkzeuge findet man wie Sand am Meer mit unterschiedlich gut ausgeprägtem Funktionsumfang und sehr unterschiedlichem Preisniveau. Wer allerdings JIRA bereits zur Steuerung von Projekten in der Softwareentwicklung nutzt und für Tests andere Werkzeuge benutzt, der erlebt an der Schnittstelle zum manuellen Testen nicht nur einen Medienbruch, sondern häufig auch ein Kommunikationsbruch. Genau an der Stelle setzt das Plugin von Zephyre an.

Kompatibel ist „Zephyre for JIRA“, wie das Plugin richtig heißt, mit JIRA ab der Version 5. Über den Plugin-Manager von JIRA ist die Installation schnell erledigt.

Einmal installiert bekommen JIRA-Projekte einen neuen Reiter Test Summary spendiert, in der die Übersicht aller Tests und deren Strukturierung in Versionen, Komponenten oder Labels zu sehen ist.

Testfallerstellung

Neue Testfälle lassen sich über die obere Navigationsleiste anlegen oder durch das Erzeugen eines neuen Issues vom Typ Test.

Die hier sichtbaren Felder (Priorität, zu testende Komponente, Softwareversion, Testfallbeschreibung) in der Testfallerstellungsmaske lassen sich auf Projektebene um weitere Felder schnell erweitern.

Um alle Informationen zum hinterlegten Testfall sehen zu können, wechselt JIRA in die gewohnte Issue-Ansicht. Einem Testfall können hier z.B. auch zusätzliche Testschritte oder Anhänge hinzugefügt werden. Jeder Testfall kann mit einem oder mehreren Issues verknüpft werden (Link-Issue-Funktion von JIRA), so dass ein Testfall auch z.B. einer Anforderung zugeordnet werden kann.

Mit Administratorrechten können selbstverständlich benutzerdefinierte Felder hinzugefügt, sowie Workflows und Statuswerte von Testfällen individuell angepasst werden.

Testplanung

Jeder Testfall kann einem oder mehreren Testzyklen zugeordnet werden. Die geplanten Testzyklen können wiederum für jede Softwareversion individuell gehandhabt werden.

In dem untenstehenden Beispiel gibt es für die Iteration 1 einen Zyklus Ad hoc mit zwei Testfällen und einen Zyklus Functionality mit 10 Testfällen. Um den Durchführungszeitraum transparent zu machen, hat ein Zyklus ein Start- und Enddatum. Wer es benötigt, kann auch den zugehörigen Build einem Zyklus zuordnen.
Testfälle können selbstverständlich Personen zugewiesen werden, priorisiert und mit einem Fälligkeitsdatum hinterlegt werden, so dass Aufgaben im Test klar definiert und verteilt werden können.

Wirft man einen Blick in den Testzyklus, sieht man in einer Listenansicht alle zugeordneten Testfälle inklusive des aktuellen Status.

Nicht ausprobiert aber eine durchaus umsetzbare Möglichkeit ist es, auch alle automatisierten Tests in JIRA anzulegen und automatisch aktualisieren zu lassen. Das Testautomatisierungswerkzeug RobotFramework erzeugt z.B. nach der Testdurchführung ein XML. Dieses XML müsste mittels Script noch entsprechend geparsed werden, um anschließend die Testfälle in JIRA mit zugehörigem Status nach jedem Testdurchlauf zu aktualisieren.

Damit hat man jederzeit im zentralen Projektsteuerungstool den Überblick aller funktionalen Tests.

Testdurchführung

Testfälle können z.B. aus einem Testzyklus heraus gestartet werden. Dabei wird das Testergebnis wie im unteren Screenshot zu sehen, im Statusfeld hinterlegt. Gefundene Fehler können direkt als JIRA Bug-Issue aus dem Dialog erstellt werden. Diese Fehler / Bugs sind dann automatisch mit dem Testfall verknüpft, so dass Entwickler auch mit einem Blick sehen können, aus welchem Zusammenhang der Bug entstanden ist.

Um Testfälle wiederzuverwenden und erneut durchzuführen (wie es bei Regressionstests üblich ist), wird ein neuer Testzyklus angelegt. Im einfachsten Fall können Zyklen geklont werden, wobei natürlich der Status aller Testfälle in diesem geklonten Zyklus automatisch auf unexecuted gesetzt wird. Alternativ können über unterschiedliche Filter nur ausgewählte Testfälle in den neuen Zyklus importiert werden.

Testmetriken

Zephyre bezeichnet in der Anwendung und in der Dokumentation Diagramme, die als Gadget z.B. im Dashboard dargestellt werden können, als Testmetriken. Für mich persönlich hätte der Begriff Testreport auch gereicht. Letztendlich steck hinter den Testmetriken die Möglichkeit, sich den Fortschritt bei der Testfallerstellung und auch bei der Testdurchführung realtime anzeigen zu lassen.

Die prozentuale Verteilung der Statusinformationen zu Testfällen, konnte man bereits in den Testzyklen sehen – in den Testmetriken werden zusätzlich Balkendiagramme angezeigt, die eine Verteilung der erstellten Testfälle bzw. der durchgeführten Tests in Bezug zu Komponenten, User oder anderen Merkmalen zulässt.

Fazit:

Wenn man von ein paar Übersetzungsfehlern vom Englischen ins Deutsche einmal absieht, ist das Plugin „Zephyre for JIRA“ eine gelungene Erweiterung für alle JIRA-Benutzer, die ein integriertes Testmanagement im Entwicklungsprozess vermisst haben. Interessant finde ich insbesondere die Verknüpfung zwischen Testfällen zu Anforderungen und Bugs, die in JIRA somit Projektübergreifend abgebildet werden können. Die Plugin-Lizenz liegt in den Preisstufen ca. 30% unterhalb der Greenhopper-Lizenz. Die Lizenz muss in der Art und Benutzeranzahl mit der von JIRA übereinstimmen. Weitere Informationen findet man auch auf der Zephyr-Webseite .

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